Edition 5 Erstfeld

Nagelbrombe

Christian Eisenberger

Nagelbrombe
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Karton, Plastik, Metall
8,5 x 20 x 20 cm
2015
Vergriffen

Nagelbrombe

Christian Eisenberger

Karton, Plastik, Metall
8,5 x 20 x 20 cm
2015
Vergriffen

Es scheint, als gäbe es in der Kunst Christian Eisenbergers keine Grenzen, keine Regeln und keine Tabus. Der Wiener Künstler beschäftigt sich mit diversen Medien und verwendet verschiedenste Materialien, ohne sich auf einen Kunstbegriff reduzieren zu lassen. Die Arbeit mit vorgefundenen und überraschenden Gegenständen und Gegebenheiten ist für den Wiener Künstler charakteristisch: Sie reichen von einfachen Materialien wie Kartonschachteln und Flaschen über Haarabfall vom Friseur bis hin zu Materialien wie Rehhufen oder Kuhmist. Mit grosser Eigenwilligkeit, viel Spontanität und oftmals auch mit einer ordentlichen Portion Witz schafft Christian Eisenberger überraschende, obsessive Kunstwerke – die auch vor Kritik an unserer Gesellschaft oder dem Kunstbetrieb keinen Halt machen.

Das Multiple Nagelbrombe ist mit einfachen Materialien hergestellt: eine Tesa-Klebebandrolle und einige Nägeln. Die in die Klebebandrolle eingeschlagenen Nägel verleihen dem Objekt eine eigenartige und skurrile Form. Der Titel des Multiples bewegt sich zwischen den beiden Begriffen Nagelbombe und Nagelprobe. Den Ursprung des Begriffes Nagelprobe als eine Art Prüfung oder Kontrolle stammt aus dem Deutschen Wörterbuch der Gebrüder Grimm: Sie bezeichneten die Nagelprobe als „das umstürzen eines ausgetrunkenen glases auf den nagel des linken daumens zum zeichen, dass auch nicht ein auf den nagel fallender tropfen zurückgeblieben sei.“ Auch der Kunstmarkt wird einerseits von Galerien und Auktionshäusern kontrolliert – aber er birgt auch unvorhersehbare Risiken und Verluste in sich. Zeitgenössische Kunstschaffende bewegen sich mit ihrer Tätigkeit auf einem unberechenbaren Minenfeld - oder bei Christian Eisenbergers in Anlehnung an die Nagelbombe auf einem Feld von Nagelbromben.

Angela Nyffeler