Edition 5 Erstfeld

Dem Stifter des Brandes

Hugo Suter

Dem Stifter des Brandes
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Sperrholz
21 x 37 x 6 cm
1999
Vergriffen

Dem Stifter des Brandes

Hugo Suter

Sperrholz
21 x 37 x 6 cm
1999
Vergriffen

Für die Edition 5 gestaltete Hugo Suter nun zum zweiten Mal ein Objekt. Es ist die jüngste Arbeit in einer Reihe lichtdurchlässiger Werke, die grösstenteils in den letzten drei Jahren entstanden sind. Dabei handelt es sich um Sperrholzplatten, die auf der Rückseite durch Fräsen und Schleifen so bearbeitet wurden, dass sie, gegen das Licht gehalten, unterschiedliche Helligkeiten aufweisen. Durch viele Erprobungen sind diese Lichtmodellierungen für Hugo Suter im handwerklichen Sinne ausgereizt und somit abgeschlossen. Zu sehr liebt er den Widerstand, der in der Widerborstigkeit neuer Herausforderungen steckt. Die Geschliffenheit des allzu Perfekten erzeugt Reibungsverlust, der den experimentellen Charakter des gestalterischen Schaffens, das Suchende und Offene zuschüttet.

Als Diaphanbilder entwickelte Hugo Suter die fünf Objekte für die Edition 5. Beginnend mit einem brennenden Streichholz werden vier weitere Objekte hergestellt, die sich darin unterscheiden, dass im nächst folgenden Werk immer das vorhergehende abgebrannte Zündholz zusätzlich zu sehen ist. Im Multiple Nummer fünf erscheinen somit ein brennendes und vier abgebrannte Hölzer. Dadurch ist nicht eine Kleinauflage, sondern eine Folge entstanden, die jeden ihrer Teile zum Original aufwertet. Der Titel „Dem Stifter des Brandes“ verweist auf die Zwiespältigkeit des Gedankens an das „Stiften“ eines Brandes. Einerseits ist das Bedrohliche und Unheilvolle angesprochen, anderseits ein Leben spendendes Element. Licht wird in der Arbeit thematisiert, Licht, das erst die Flamme erscheinen lässt, Licht, das von der Flamme auszugehen scheint. Tageslicht und „Bildinnenlicht“ bedingen sich gegenseitig.

Das Objekt „Dem Stifter des Brandes“ ist römisch von I bis V nummeriert, auf der Standfläche signiert und hat die Masse 24 x 37 x 6 cm. Die diaphanen Platten als senkrechte und schiefe Ebene bilden mit der seitlichen Schichtverleimung einen Keil, der auf ein Stück Brennholz verweist. Winkel, Masse, Lichteinfall und Lichtverteilung wurden in zahlreichen Experimenten so berechnet und ausbalanciert, dass der bildnerische Teil optimal durchleuchtet wird. Das Objekt erweckt den Eindruck, als handle es sich um ein kompaktes Stück Holz.

Dem Keil als Brennholz ist der Brand sozusagen eingeschrieben.

Jürg Nyffeler