Edition 5 Erstfeld

SIGNAL

Roman Signer

SIGNAL
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Siebdruck auf Aluminium
Seitenlänge 60 cm
2003
Vergriffen

SIGNAL

Roman Signer

Siebdruck auf Aluminium
Seitenlänge 60 cm
2003
Vergriffen

Heftige Regenfälle im urnerischen Maderanertal verursachten 2002 massive Gesteinsverschiebungen im sonst friedlich fliessenden Chärstelenbach und der parallel dazu verlaufenden Naturstrasse zum Hotel Maderanertal, wo sich einst Leute aus Wissenschaft und Kultur inmitten der eben neu entdeckten Berglandschaft erholt hatten.

Die witterungsbedingten Geländeverschiebungen führten im besagten Sommer zur Schliessung der verschütteten Bergstrasse. Bauunternehmungen mussten beauftragt werden, die Strasse wieder begehbar zu machen.
Zu dieser Zeit führte ein Ausflug Roman Signer an eine dieser Baustellen. Verschiedene Verkehrsschilder und von Hand geschriebene Informationen wiesen Wanderer an, die richtigen Vorkehrungen zu treffen. Unter diesen Signaltafeln befand sich ein altes, abgenütztes Gefahrensignal, das, wie mir ein Magaziner eines Baugeschäftes erklärte, den erforderlichen Standards im modernen Strassenverkehr nicht mehr zu genügen vermag. Das Gefahrensignal - an einem Stapel Brennholz am Strassenrand angebracht - warnte vor bevorstehenden Sprengungen.

Diese Begegnung führte zum Multiple „SIGNAL“, das Roman Signer für die Edition 5 herstellte. Mittels Siebdruckverfahren wurde das dreieckige Signal mit der Seitenlänge von 60 cm getreu dem Original nachgebildet. Auf die Rückseite wurde das Signal mit einem ebenfalls im Siebdruckverfahren aufgedruckten Videostill von Aleksandra Signer mit derselben signalroten, nicht reflektierenden Umrandung ergänzt. Das Videostill zeigt Roman Signer, wie er vor einem soeben gesprengten Zelt davonrennt. Es zeigt die aufsteigende Rauchwolke mit den hell erleuchteten Umrissen kurz nach der erfolgten Explosion vor einer Waldpartie.
Ist es das Vorher, das Nachher oder aber die Gleichzeitigkeit, auf die uns die Tafel aufmerksam machen will? Es bleibt dem Betrachter überlassen, welche Seite ins Licht gerückt werden soll. Die Tafel wird an einem Nagel an die Wand gehängt wodurch die direkt sichtbare Seite nach Belieben gewählt werden kann.

Jürg Nyffeler