Edition 5 Erstfeld

markierter Stein

Franz Fedier

markierter Stein
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Stein, Kunstharz
24 x 8 x 6 cm
2004
Fr. 1200.-

markierter Stein

Franz Fedier

Stein, Kunstharz
24 x 8 x 6 cm
2004
Fr. 1200.-

Die ersten Malereien Franz Fediers an Steinen gehen in das Jahr 1969 zurück. Damals bemalte er Felsen am Fedistock im urnerischen Meiental. Ungewiss ist, ob der Flurname mit der Herkunft der Fediers zusammenhängt, gewiss ist, dass der Umstand dieser Namensverwandtschaft zur ersten Malerei an Gesteinsformationen unter freiem Himmel führte.
Auf diese Zeit fällt auch eine Felsmalerei im Steinbruch „Sulzgrüebli“ in der Nähe von Basel. Franz Fedier bemalte mit Kunststudenten im Rahmen seiner Lehrtätigkeit an der Fachklasse für Gestaltung in Basel eine Felsformation. Dabei interessierte in erster Linie, die Studenten vor eine Situation zu stellen, in der sich jeder ohne Rezept mit einer neuen gegebenen Situation auseinanderzusetzen hatte. Die Zeitschrift DU nahm diesen Anlass, um 1970 in der Februarnummer über diese Aktion zu berichten.
Wie Fotos belegen, gab es für Franz Fedier im Verlaufe der Zeit immer wieder neue Anlässe, Malerei auf Steine zu bringen.

Für die neuste Malerei auf Stein reiste Franz Fedier nach Hospenthal im Kanton Uri. Im Steinbruch stiess er auf Granit- und Serpentin-Steine, die gebrochen und geschnitten als Reststücke für den weiteren Gebrauch keine Verwendung mehr hatten. Die sorgfältig ausgesuchten Steine wurden im Atelier mit Zeichen versehen. Zeichen, mit Wegmarken vergleichbar, die nicht angebracht sind, dem Wanderer den Weg zu weisen - vielmehr sind es Zeichen auf einem natürlichen Grund, die Wegmarken für Gedanken sind - Marken für gedankliche Reisen in andere, neue Welten. Die Arbeit trägt deshalb auch den Titel „markierter Stein“.

Gemäss den Vorgaben der Natur sind fünf sehr verschiedene Objekte mit unterschiedlichen Massen entstanden. Gemeinsam ist ihnen die Herkunft und die strengen geometrischen Markierungen, denen durch die natürliche Beschaffenheit der Steine eine verspielte Komponente zugesprochen wird.

Jürg Nyffeler, 2004